1853 – 1916
Der Schritt der Stunde, wenn
du schlaflos liegst,
und die Gedanken sich wie
Schwalben jagen,
wenn sehnend du bis an die
Sterne fliegst
und leer zurückkehrst,
flügellahm, zerschlagen.
Der Schritt der Stunde, wenn
du schlaflos liegst,
und aus dem Dunkel starren
stumme Klagen,
daß du dich schluchzend in die
Kissen schmiegst
und weißt nicht ein und aus.
Schon wird es tagen,
das Leben jauchzt auf tausend
hellen Geigen,
du aber hörst nur durch den
muntern Reigen,
nachzitternd, dumpf, wohin du
fliehen magst,
den Schritt der Stunde, da du
schlaflos lagst
und rangst und fühltest in
fruchtlosem Klopfen
an Gottes Pforten deine Kraft
vertropfen.